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porträt und wird auch in Zukunft mit großem Engagement einen großen Beitrag zur technologischen Weiterentwicklung 2 2 F o c u s von Antriebssystemen leisten – was auf lange Sicht unseren Erfolg sichern wird. ‹F›: Welche Rolle spielen elektrifizierte Antriebssysteme Ihrer Meinung nach, wenn es darum geht, leistbare Lösungen zur Absenkung der CO2- Werte anzubieten? ‹Denise Gray›: Elektrifizierte Antriebssysteme erschließen der Automobilindustrie viele neue Dimensionen. Es geht hierbei um eine zusätzliche Antriebsquelle, die für das gesamte Fahrzeug viele neue Möglichkeiten bietet. Der moderne Verbrennungsmotor ist das Ergebnis eines über ein Jahrhundert andauernden Entwicklungsprozesses, in dem die Technologie laufend verbessert wurde. Und genau dieser Grad an Ausgereiftheit hat es ermöglicht, dass der Verbrennungsmotor zur kosteneffizienten primären Antriebsquelle für Fahrzeuge werden konnte. Es wird aber noch viele Jahre dauern, bis elektrifizierte Antriebssysteme denselben Grad an Ausgereiftheit erreichen werden. Hybridfahrzeuge verschiedener OEMs sind nun bereits seit über zehn Jahren auf unseren Straßen unterwegs. In dieser Zeit ist es der Industrie gelungen, die Kosten für derartige Fahrzeuge zu reduzieren. Die Preise für elektrifizierte Antriebssysteme sind heute im Sinken begriffen. Ich bin überzeugt, dass AVL sehr viel zur Weiterentwicklung elektrifizierter Antriebssysteme und zur Senkung der Kosten beitragen kann. ‹F›: Welche Bereiche des Antriebsstrangs bieten hier die besten Möglichkeiten? ‹Denise Gray›: Grundsätzlich steckt Potenzial im gesamten Antriebsstrang, aber ich wage zu behaupten, dass die Batterie in Hinblick auf die Kostenreduktion das weitaus größte Potenzial bietet. Das Engagement von AVL, in entsprechende Ressourcen und Technologien zu investieren, macht das Unternehmen zunehmend zu einem wichtigen Akteur in diesem Bereich. AVL ist hier in einer einzigartigen Position, weil wir bei der Batterieentwicklung weder an bestimmte Technologien noch an eine bestimmte Chemie gebunden sind. Daher können wir bei unserer Entwicklungsarbeit weiterhin offen und innovativ vorgehen. ‹F›: Welche Bedeutung hat der weltweite Aktionsradius von AVL, um bei der Entwicklung neuer Lösungen im Bereich Elektrifizierung auf spezielle Bedürfnisse von Kunden einzugehen? ‹Denise Gray›: AVL ist durch ihren großen „Global Footprint“ in einer außergewöhnlichen Position: Aufgrund der starken Präsenz in Europa, den USA und in Asien ist AVL in der Lage, optimal auf regionale Anforderungen zu reagieren, regionales Technologiepotenzial zu erkennen und – aus dieser Situation heraus – auch auf die globalen Bedürfnisse von Kunden einzugehen. Wir müssen natürlich auch andere Märkte beobachten und ich glaube, dass AVL in dieser Hinsicht ein sehr waches Auge hat. Da in unserem Unternehmen Fachleute arbeiten, die in Automobilunternehmen und bei Tier-1-Zulieferern auf der ganzen Welt tätig waren, konzentrieren sich unsere Projekte darauf, Lösungen anzubieten, die in der aktuellen Situation wirklich benötigt werden. So werden über Closed-Loop- Lernmodelle Erkenntnisse gewonnen, die uns dabei helfen, Analysemethoden, Konzepte und Prüfsysteme in Hinblick auf weitere Reduktion des Kraftstoffverbrauchs und der Emissionen zu optimieren. ‹F›: Die Automobilindustrie ist seit jeher eine männlich dominierte Branche. Glauben Sie, dass hier eine Veränderung stattfindet? ‹Denise Gray›: Ich konzentriere mich vor allem darauf, gute Arbeit zu leisten und meine Kenntnisse und Erfahrungen so einzubringen, dass das Unternehmen davon bestmöglich profitiert. Abgesehen davon freue ich mich sehr über Frauen, die in der Technik Fuß fassen. Ich glaube, dass innovative Technologiebereiche mehr Frauen in die Industrie bringen können und noch mehr Chancen bieten. <


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