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2 5 F o c u s satz entwickelt. Mit diesem können wir anhand von empirisch/physikalischen Modellen – für den Motor, die Abgasnachbehandlung sowie das gesamte System – den Entwicklungsprozess signifikant optimieren“, erklärt der Experte. Mit einer umfangreichen Datenbank, in der Messgrößen von mehreren Hundert Motor-Entwicklungsprojekten erfasst sind, können sich die AVL- Experten auf umfangreiche Erfahrungswerte stützen. Hinzu kommen Daten über Abgasnachbehandlungssysteme und verschiedene Betriebsstrategien. Die Verbindung dieser empirischen Daten mit physikalischen Modellen ermöglicht es den Experten von AVL zu einem sehr frühen Zeitpunkt verschiedene Konzepte miteinander zu vergleichen und eine Systemauswahl zu treffen. Denn die Vielzahl an Interaktionen zwischen den verschiedenen Elementen effizient zu bewerten, ist eigentlich nur mehr mit diesem modellbasierten Ansatz möglich. Sobald ein Prototypenmotor existiert, können zusätzliche auf dem Prüfstand ermittelte Messgrößen in das mathematische Modell des Motors integriert und damit die Modellgenauigkeit verbessert werden. Genau gleich verhält es sich mit den später mittels portabler Emissionsmesstechnik (AVL M.O.V.E) im Fahrzeug gemessenen Daten. „Schließlich ist die Qualität unseres Simulationsmodells so hoch, dass der modellbasierte Ansatz auch zur Variantenkalibration eingesetzt werden kann. Der große Vorteil dabei ist, dass von der ersten Systemdefinition bis hin zur Serie immer das gleiche Modell verwendet wird. Dieses wird während des Entwicklungsprozesses laufend verfeinert“, erklärt der Antriebsstrangexperte. Für die Emissionsoptimierung bei komplexen hybridisierten Antriebssystemen ist die modellbasierte Methodik von AVL ebenso gut geeignet wie bei klassischen Antriebslösungen. On-Board-Messungen Aufgrund der „Real-Driving- Emissions“-Gesetzgebung findet eine signifikante Verlagerung der Emissionsmessungen in das Fahrzeug statt. „AVL bietet hier mit der mobilen Messtechnikplattform M.O.V.E ein Portfolio von Messgeräten an, mit dem die Kunden sämtliche erforderliche Messungen im Fahrzeug vornehmen können. Das M.O.V.E-Portfolio ist bereits fast so komplett wie jenes, das AVL für den Prüfstand anbietet“, so Roland Wanker, Global Business Segment Manager für Fahrzeugmesstechnik. Neben Geräten für die Gas- und Partikel-Emissionsmessung sowie die Verbrauchsmessung und Indizierung umfasst das M.O.V.E- Portfolio auch GPS- und Videosysteme, mit denen die jeweilige Fahrsituation präzise erfasst werden kann. „Anhand der gemessenen Daten sind für den Entwickler jede Fahrsituation und das damit verbundene Emissionsverhalten vollständig nachvollziehbar. Um die Messdaten für den gesamten Entwicklungsprozess nutzen zu können, sind diese konsistent und können einfach in bestehende Testumgebungen integriert werden“, erklärt Roland Wanker. Die mittels M.O.V.E-System gemessenen Daten weisen eine sehr hohe Qualität auf, wodurch eine gute Vergleichbarkeit mit Tests auf dem Motor- und Rollenprüfstand gewährleistet ist. „Das ist für einen durchgängigen Entwicklungsprozess von großem Vorteil. Außerdem können mittels M.O.V.E Manöver im realen Fahrbetrieb auf der Straße erfasst werden, um sie später beim ,Real-Life-Testing‘ mit AVL InMotion auf dem Prüfstand zu nutzen“, ergänzt der Messtechnikspezialist. Komplettlösung aus einer Hand AVL kann Kunden für die Reduktion der ,Real-Driving-Emissions‘ eine vollständige Lösung bieten: von der Simulation über die Systemauslegung und die Betriebsstrategie bis hin zu der dafür erforderlichen Messtechnik und den Simulations-Tools. Michael Weißbäck: „Wir sind bei AVL bestens gerüstet, die künftig geforderten Real-World-Szenarien zu bewerten und Lösungen anzubieten. Dafür ist die einzigartige Kombination aus Engineering-, Messtechnik- und Simulationsexpertise bei AVL ein großer Vorteil, von dem unsere Kunden bei der Verbrauchs- und Abgasoptimierung ihrer Fahrzeuge profitieren.“ < Fotos: AVL > Im realen Fahrbetrieb (RDE) vergrößert sich das Lastkollektiv gegenüber jenem in den Testzyklen erheblich.


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