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F O C U S 1 7 Die Einhaltung der Emissionsgrenzwerte im realen Fahrbetrieb von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen, die mit der Euro-6c- Gesetzgebung schrittweise ab September 2017 bei der Typprüfung und In-Service-Conformity eingeführt wird, stellt für OEMs eine große Herausforderung dar: Das Fahrzeug muss nun sowohl über den gesamten Betriebsbereich emissionsoptimal abgestimmt werden, als auch für verschiedene Fahr- und Verkehrssituationen. Hinzu kommen noch verschiedene klimatische Bedingungen sowie der Einfluss durch unterschiedliche Fahrertypen – vom vorausschauenden bis hin zum betont sportlichen Fahrer. Aufgrund dieser erweiterten Anforderungen stößt die herkömmliche Entwicklungsmethodik, die sich vorwiegend auf die Erfüllung vordefinierter und somit bekannter Testzyklen stützt, an ihre Grenzen und muss an die Herausforderung RDE angepasst werden. NUTZFAHRZEUG-BEREICH SPIELT VORREITERROLLE Ein Wettbewerbsvorteil von AVL bei der RDE-Entwicklung ist die umfangreiche Erfahrung, die man im Nutzfahrzeugbereich sammeln konnte: „Beim Nachweis der Emissionen im realen Fahrbetrieb spielt der Lkw durch z. B. die Euro VIGesetzgebung, die es für Nutzfahrzeuge schon einige Zeit gibt, eine Vorreiterrolle. Beispielsweise wird bei der Typprüfung für Lkw am Motorprüfstand bereits heute ein signifikant größerer Motorkennfeldbereich adressiert als z. B. vergleichsweise beim NEDC-Zyklus VIRTUELLE ENTWICKLUNG VIRTUELLE INTEGRATION für Pkw. Weiters werden im Zuge eines ergänzenden Stationärtests schon im Prüflabor WNTEGrenzwerte (World-harmonized Not-To-Exceed) unter erweiterten Umgebungstemperatur- sowie atmosphärischen Druckbedingungen (bis ca. 1.700 m Seehöhe) beurteilt“, erklärt Johannes F. Kregar, Application Manager Motorenprüfsysteme. Und auch die periodische Überprüfung der Einhaltung der Emissionslimits über die gesamte Lebensdauer im Markt hinweg wurde im Nutzfahrzeugbereich bereits mit der Einführung der EURO VI mit „In-Service-Conformity“-Tests vorweggenommen. All diese Messungen und Tests werden von AVL für Nutzfahrzeug-Kunden bereits erfolgreich durchgeführt. RDE-REFERENZZYKLEN R DE -RE FERENZ SYSTEMINTEGRATION Z K Y E L N REPRODUZIERBARKEIT UND ANALYSE UND VALIDIERUNG DIE „TESTUMGEBUNG STRASSE“ AUF DEN PRÜFSTAND BRINGEN Ein grundlegendes Thema bei der RDE-Entwicklung für Pkw ist die Verlagerung der „Prüfumgebung Straße“ auf verschiedene Testsysteme, um die Effizienz und Reproduzierbarkeit der Tests zu erhöhen. Um eine sogenannte „RDE-Runde“ von der Straße auf den Prüfstand zu bringen, ist zunächst die Erfassung der Daten im Fahrzeug bei der „realen“ Testfahrt erforderlich. Dies geschieht mit dem mobilen Emissionsmesssystem AVL M.O.V.E iS, das sowohl den gasförmigen Bestandteil der Emissionen (NO/NO2 und CO/CO2) als auch die Partikelanzahl messen kann. > Im RDE-Entwicklungsprozess spielen folgende Use-Cases eine Schlüsselrolle: Reproduktion und Analyse, RDE-Referenzzyklen und die virtuelle Integration mittels Simulation.


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