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Focus_01_2016_Aviation_D

aviation F O C U S A V I AT I O N setzt aus Vertretern der ICAO (International Civil Aircraft Organization), nationalen Gesetzgebern, OEMs und der SAE (Society of Automotive Engineers) – ein neues Verfahren für die Zertifizierung von Partikelemissionen definiert (AIR 6241, Aircraft Information Report). Darin wird die bisher gültige Filterschwärzung (Filter Smoke Number, FSN) durch eine neue Messgröße nvPM (non-volatile Particulate Matter) abgelöst. Darunter ist die Bestimmung der Partikelanzahl (PN) sowie Rußmasse zu verstehen. Für die Defintion des PN-Messverfahrens wurde auf bewährte Spezifikationen der Automotive-Abgasgesetzgebung zurückgegriffen. Überdies wurden Erkenntnisse aus dem europäischen Particle Measurement Program (PMP) berücksichtigt. Da der Verbrennungsverlauf von Turbinen im Vergleich zu internen Die hohe Luftverschmutzung, speziell in Ballungszentren mit großer Verkehrs- und Industriedichte, stellt global eine ernst zu nehmende Gesundheitsgefährdung dar. Die starke Feinstaubbelastung liefert dabei einen wesentlichen Beitrag. Feinstaub besteht zu einem beträchtlichen Anteil aus Rußpartikeln, die wiederum bei Verbrennungsvorgängen entstehen und im städtischen Bereich zu einem Großteil auf den Verkehr zurückgeführt werden können. Um dem entgegen zu wirken, werden Partikelgrenzwerte von Fahrzeugen seit vielen Jahren kontinuierlich in der weltweiten Abgasgesetzgebung verschärft. Für Dieselmotoren sind dadurch Partikelfilter bereits ein fixer Bestandteil geworden. Mittlerweile wird auch für direkt einspritzende Ottomotoren die Einführung von Partikelfiltern intensiv diskutiert. Moderne hochaufgeladene Verbrennungsmotoren erzeugen zudem verstärkt so genannte „Ultra Fine Particles“ (UFP < 100 nm). Diese UFP ziehen immer mehr die Aufmerksamkeit von Gesundheitsexperten auf sich, da sie vom menschlichen Körper besonders leicht aufgenommen werden und zu Erkrankungen führen können. Abgesehen von den direkten Gesundheitsauswirkungen sind Rußpartikel zudem in der Atmosphäre neben CO2 der zweitgrößte Verursacher für die globale Erderwärmung. Aktuell werden daher auch in anderen Transportbereichen wie Luftfahrt oder Marine verstärkt Maßnahmen zur Reduktionen der Partikelemissionen getroffen. NEUE MESSGRÖSSEN ZUR TRIEBWERKSZERTIFIZIERUNG IN DER LUFTFAHRT AB 2016 Für die internationale Luftfahrt hat ein Expertenkreis – zusammenge- > Das AVL Particle Measurement System Aviation. Verbrennungsmotoren noch kleinere Partikel erzeugt, sind in der Luftfahrt Partikelkonzentrationen bereits ab 10 nm zu bestimmen, im Fahrzeugbereich hingegen erst ab 23 nm. Für die Messung der Rußmasse sind zwei im Automotive-Bereich etablierte Messprinzipien übernommen worden: der Photo Acoustic Soot Sensor (PASS) und die Laser Induzierte Inkandeszenz (LII). Nach einer dreijährigen Monitoring Phase ist die Einführung von verbindlichen, global gültigen Grenzwerten geplant, wobei hier eine Verschärfung zu erwarten ist. Das Ziel besteht dabei darin, die Luftqualität in Bodennähe von Flughäfen und in einer Höhe von bis zu 3.000 Fuß (etwa 900 m) zu verbessern. Von dieser neuen Regelung der ICAO werden zunächst nur Turbojet- und Turbofan-Turbinen mit einer Schubleistung ab 26.7 kN betroffen sein.


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