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interview 2 6 F O C U S » DIE KOMPLEXE TECHNIK MUSS MÖGLICHST EINFACH BEDIENBAR SEIN, UM VIELE ANWENDER ZU ERREICHEN. « BERNHARD SCHICK Lenkung und ADAS (Advanced Driver Assistance Systems) erweitern, denn effizientes und effektives Kalibrieren wird auch dort eine immer größere Rolle spielen. Außerdem werden wir die Kunden mit unseren Consulting- und Application-Services bei der Anpassung der Kalibrierprozesse unterstützen. ‹F›: Welchen Fortschritt sehen Sie im Bereich „Test Information Management“? ‹Schick›: Seit vielen Jahren haben wir erfolgreich Prozesswerkzeuge im Einsatz, um den gesamten Testprozess von großen Test Factories zu organisieren, überwachen, verwalten und zu dokumentieren. Diese werden wir erweitern und damit in allen Testphasen eine konsistente und verknüpfte Datenablage für Testaufträge anbieten, mit der einfach und schnell die Ergebnisse von Simulation, Prüfstands und Fahrversuch verglichen und bewertet werden können. Dieses Test-Lifecycle-Management kann übergreifend in den verschiedensten Bereichen – wie Antrieb, Fahrwerk, passive Sicherheit und Elektrik/ Elektronik – eingesetzt werden. Außerdem arbeiten wir intensiv an der Schaffung von Schnittstellen zu Product-Lifecycle-Management- Systemen, um die hier noch zahlreich vorhandenen Medienbrüche verschiedener Systeme abzubauen. ‹F›: Wie arbeiten Sie im Bereich Mess- und Testsysteme mit den anderen AVL-Bereichen Powertrain Engineering (PTE) und Advanced Simulation Technologies (AST) zusammen? ‹Schick›: Unsere Kollegen bei PTE sind stark in die Fahrzeugentwicklung involviert und wir profitieren sehr von dieser Anwendungskompetenz. Viele innovative Methoden, wie bspw. MoBEO stammen aus deren praktischem Einsatz und haben sich seit Langem bewährt. Aber auch auf anderen Gebieten wie „Real Driving Emissions“, beim „Connected Powertrain“ oder für unsere Consulting Services arbeiten wir sehr eng zusammen. Weiters ist die Kooperation mit AST sehr wichtig: Wir profitieren hier von Simulationsumgebungen, die speziell auf Prüfstände zugeschnitten sind. ‹F›: AVL arbeitet intensiv mit verschiedenen Forschungseinrichtungen zusammen. Welche Vorteile bringt diese Kooperation? ‹Schick›: Unsere Kooperationspartner verfügen über erstklassige modellbasierte Testeinrichtungen. Dort ist es uns möglich, neue Methoden, Werkzeuge und Prozesse von AVL sehr praxisnahe einzusetzen und gemeinsam mit unseren Kunden sehr früh in Pilotprojekten den Nutzen darzustellen, was einen schnelleren Technologietransfer ermöglicht. ‹F›: In Ihrer letzten beruflichen Station, vor Beginn Ihrer Tätigkeit bei AVL, waren Sie Geschäftsführer bei IPG Automotive, einem Spezialisten für den virtuellen Fahrversuch. Was reizt Sie an AVL? ‹Schick›: Zuvor hatte ich beim TÜV SÜD viel Erfahrung im Prüfstands und Fahrversuch gesammelt. Bei IPG lag der Fokus darin, die Methoden des realen auf den virtuellen Fahrversuch zu übertragen und den Nutzen in praktischen Anwendungen darzustellen. Ich habe früh erkannt, dass es wichtig sein wird, den virtuellen und realen Versuch in verschiedenen Ausprägungen zusammenzubringen – als modellbasiertes Testen und als modellbasiertes Kalibrieren. AVL kombiniert auf einzigartige Weise Entwicklungskompetenzen, Simulations- und Prüfstandstechnik. Hier gibt es nicht nur umfassendes Anwendungswissen, um die modellbasierten Methoden praxisnah zu „nähren“. Durch seine globale Aufstellung kann AVL die Fahrzeughersteller und Zulieferer weltweit mit den neuen Technologien optimal unterstützen. <


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