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vehicle engineering ‹F›: Die Kernkompetenz von AVL ist die Powertrain-Entwicklung. Für die CO2-Optimierung erweitert AVL ihren Tätigkeitsbereich 1 4 F O C U S jedoch auf Attribute des Gesamtfahrzeugs. Warum setzten Sie diesen Schritt? ‹Uwe Dieter Grebe›: Der Hauptgrund dafür ist, dass viele Maßnahmen zur CO2-Reduzierung Quereinflüsse auf andere Attribute des Fahrzeugs haben – von der Performance über den Komfort bis hin zu Geräusch und Sound. Das sind aber genau jene Eigenschaften, welche die Kaufentscheidung wesentlich beeinflussen. Die Optimierungsaufgabe von AVL besteht also darin, die CO2-Senkung bei einem gleichzeitigen Erfüllen – oder sogar Übererfüllen – der Anforderungen des Endkunden durchzuführen. Dieses Ziel können wir nur durch eine gesamtheitliche Betrachtung des Fahrzeugs erreichen. ‹F›: Welche Kompetenzen machen AVL zum idealen Engineering- Partner eines OEM für diese umfassende Optimierungsaufgabe? ‹Uwe Dieter Grebe›: Basierend auf der Kernkompetenz von AVL im Bereich Antriebstechnik nutzen wir hier unser umfassendes Systemverständnis und eine hochmoderne Toolkette – von der Simulation über die objektivierte Bewertung bis hin zur Optimierung von Fahreigenschaften. Wir können bereits in der Auslegungsphase die Wirkungseinflüsse einzelner Bauteile auf das Gesamtfahrzeug optimal darstellen und darauf basierend die Betriebsstrategie des Fahrzeugs zielkonform gestalten. Im folgenden Entwicklungsprozess bzw. der Kalibrierung können wir dann die Bauteile und deren Steuerung „feintunen“. Dabei gilt: Ein Großteil unserer Tätigkeiten, die wir hier für unsere Kunden durchführen, trägt unmittelbar zur Entwicklung bzw. der Gestaltung des Serienproduktes bei. ‹F›: Ziel ist eine „balancierte CO2- Optimierung“. Was genau ist damit gemeint? ‹Uwe Dieter Grebe›: Diese Balance muss zwischen der CO2-Reduzierung, dem positiven Empfinden von Fahreigenschaften und den Kosten geschaffen werden. Das heißt, das Ziel unserer Optimierung ist ein bezahlbares Fahrzeug mit geringeren CO2-Emissionen, das den Kunden weiterhin mit seinen Fahreigenschaften begeistert – und genau diese Ausgewogenheit zwischen Effizienz und Fahrspaß wollen wir erreichen. ‹F›: Wie kann diese Vorgehensweise von AVL dazu beitragen, das Markenprofil eines Automobilherstellers zu schärfen? ‹Uwe Dieter Grebe›: Das Markenprofil wird natürlich von jedem Hersteller selbst geprägt. AVL kann hier aber unterstützend tätig sein: Gemeinsam mit dem OEM können wir die Attribute eines Fahrzeuges so auslegen, dass die dem Markencharakter ideal entsprechen. Einen wichtigen Beitrag leistet hier unser Vehicle Benchmarking Program, mit dem wir diese Eigenschaften bewerten und im Wettbewerbsumfeld vergleichen können. Dieses Wissen hilft uns dabei, die Attribute eines Fahrzeugs genau so auszuprägen, dass sie die DNA der Marke exakt widerspiegeln bzw. den Vorgaben des OEM exakt entsprechen. < AUSGEWOGENE FAHRZEUGEIGENSCHAFTEN Interview mit Uwe Dieter Grebe, Geschäftsführer Global Business Development, Sales & International Operations, Powertrain Systems


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