Page 6

Focus_01_2015_dt

cover story ‹Gilles Le Borgne›: In den letzten zehn Jahren wurden die Abgaslimits speziell für Dieselmotoren immer strenger. Wir haben Hochleistungs- Nachbehandlungssysteme entwickelt, die den Schadstoffausstoß drastisch verringern, vor allem die Partikel- und Stickoxidemissionen. In Zukunft wird hier aber sicher insofern ein Ausgleich stattfinden, als dass sich die Abgasgesetzgebung 6 F O C U S wieder den Benzinmotoren zuwenden wird, mit Hauptaugenmerk auf den Kleinwagen. Die Entwicklung neuer Dieselmotoren ist ein wesentlicher Antriebsfaktor, nicht nur im Hinblick auf CO2- Reduktion, sondern auch, was andere Ziele betrifft (Qualität etc.). PSA Peugeot Citroën hat noch eine Reihe von Herausforderungen zu bewältigen, um am Markt weiterhin erfolgreich zu sein (Produktdesign und Entwicklungs-Know-how) und unsere F&E-Teams arbeiten schon an der nächsten Dieselmotoren-Generation. ‹F›: Mit dem Peugeot 208 HYbridAir 2L PSA Demonstratorfahrzeug, das beim Pariser Autosalon zu sehen war, stellen Sie ein sehr innovatives Hybridsystem auf Druckluftbasis vor. Können Sie uns mehr über die Vorteile dieses Systems sagen? ‹Gilles Le Borgne›: Hybrid Air ist eine gänzlich neue, revolutionäre Technologie, bei der es sich um eine Vollhybrid-Lösung auf Basis eines Benzinmotors, kombiniert mit einem Druckluftantrieb handelt. Dieser innovative Ansatz umfasst einen Vollhybrid-Antriebsstrang der neuen Generation, der ohne Batterie auskommt und Benzin und Druckluft als Antriebsquellen kombiniert. Das System verwendet einen Benzinmotor in Verbindung mit einer Hydraulikpumpe, einen Druckluft-Energiespeicher und ein Automatikgetriebe. Der Motor schaltet autonom zwischen drei möglichen Fahrmodi um: Luftbetrieb, Verbrennungsbetrieb oder Mischbetrieb. Mit Hybrid Air konnte sich PSA Peugeot Citroën bei dieser Technologie weltweit an erster Stelle positionieren – mit leistbaren Preisen für unsere Kernmodelle, geringerem Kraftstoffverbrauch und Bedienungsfreundlichkeit. ‹F›: Der Peugeot 208 HYbridAir 2L verwendet eine neue Leichtbautechnik, bei der unterschiedliche Materialien auf innovative Weise verbunden werden. Können Sie uns erklären, wie Sie es schafften, diesen Wagen im Vergleich zum 208er Serienmodell um 100 kg leichter zu machen? ‹Gilles Le Borgne›: Diese 100 kg beziehen sich auf den Gewichtsunterschied zwischen einem aktuellen 208-Nichthybrid-Benziner und dem 2L-Prototyp mit Hybridantrieb. Wenn man das Mehrgewicht des Hybridantriebs nicht berücksichtigt, beträgt die Gewichtsreduktion sogar 220 kg. Um ein solches Ergebnis zu erzielen, haben wir auf die ganze Palette von Leichtbaumaterialien zurückgegriffen: Hochleistungsstahl, Aluminium, Verbundwerkstoffe (Glasfaserverbundstoffe und Karbon). So haben wir zum Beispiel für die Bodengruppe kostengünstiges Verbundmaterial verwendet und für die Heckklappe Karbon und Polykarbonat. Wie Sie sehen, ist hier eine maßgeschneiderte Lösung gefragt – für jedes Teil muss – je nach den technischen Anforderungen – das richtige Material gefunden werden. Das Motto lautet: das richtige Material zum richtigen Preis am richtigen Platz. Eine der größten Herausforderungen ist es, auf dem heutigen Kostenniveau zu bleiben. Einige der Technologien werden bereits in unseren Autos verbaut, z. B. Aluminium und kostengünstiger Verbundstoff im neuen 308. Bei Karbon wissen wir, dass noch einige Verbesserungen nötig sind, um diesen Werkstoff breiter einsetzen zu > Der Peugeot 308 wurde als „Car of the Year 2014“ ausgezeichnet.


Focus_01_2015_dt
To see the actual publication please follow the link above