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/ 11 1999 Franz-Josef Paefgen, Eberhard Wagner, Detlef Frank, Arun Jaura, Richard van Basshuysen, Tomohiko Kawanabe Der Widerspruch zwischen der Forderung nach höchster Effizienz und niedrigsten Emissionen war das zentrale Tagungsthema im Jahre 1999. „Wo liegt die richtige Entscheidung zwischen Schadstoff- und Treibhausgasemissionen? Welche alternativen Antriebstechnologien haben das größte Potenzial, die Verbrennungsmotoren herauszufordern und wie wird der Markt sie aufnehmen?“ lauteten nur einige der auf der Tagung aufgeworfenen Fragestellungen. Der Eröffnungsvortrag von Dr. Franz- Josef Paefgen (Vorsitzender des Vorstands Audi AG) widmete sich dem Thema „Der Verbrennungsmotor an der Schwelle zum nächsten Jahrtausend – Perspektiven und Herausforderungen“. In seinen Ausführungen kam Dr. Paefgen zu dem Schluss: „Zum Verbrennungsmotor gibt es mittelfristig keine Alternative. Er bleibt in der Summe seiner Eigenschaften vorläufig der beste Antrieb für unsere Automobile. Um dies sicherzustellen, müssen wir ihn allerdings mit hohem Aufwand permanent optimieren. (...) Dennoch ist die intensive Weiterentwicklung alternativer Antriebe wie z. B. der Brennstoffzelle unerlässlich, da langfristig die beschränkte Verfügbarkeit fossiler Brennstoffe neue Antriebe zwingend erfordern. Also heißt das Resümee meiner Betrachtungen, nicht entweder das Eine oder das Andere, sondern sowohl die Weiterentwicklung des Verbrennungsmotors als auch die intensive Arbeit an alternativen Antrieben.“ Das „Optimierungspotenzial der Common-Rail-Einspritzung für emissions und verbrauchsarme Dieselmotoren“ wurde von Dipl.-Ing. Eberhard Wagner (DaimlerChrysler) thematisiert, in dem er zu dem Schluss kam: „Bei der Umsetzung in künftigen Brennverfahren müssen (...) zusätzliche Messverfahren und Vorabstimmungen unter Anwendung modernster numerischer und diagnostischer Methoden eingesetzt werden, da ohne diese die künftigen Anforderungen nicht mehr erfüllt werden können.“ Ein „hybridelektrisches Fahrzeug“ mit 1 kWh NiMH-Batterie wurde mit dem Ford P2000 LSR von der Ford Motor Company vorgestellt. Das von Dr. Arun Jaura präsentierte erste Testergebnis mit dem Versuchsträger lautete: „Wie bei allen Hybridantrieben hängt die relative Verbesserung beim Kraftstoffverbrauch zu einem großen Teil vom Fahrzyklus ab. Im amerikanischen Stadt/Autobahn-Zyklus erreicht das LSR-Konzept eine Verringerung des Kraftstoffverbrauchs um etwa 10 bis 15 % gegenüber dem nicht hybridisierten Fahrzeug mit kleinem CIDIMotor. Im Vergleich zum Serien- Taurus wird durch die systematische und integrierte Betrachtungsweise, die das Fahrzeug als Gesamtsystem versteht, zumindest eine Halbierung des Kraftstoffverbrauchs erreicht.“ Alternative Antriebskonzepte rundeten das Themenspektrum der „Motor & Umwelt“-Tagung ab. Dipl.- Ing. Detlef Frank von BMW stellte die Frage: „Wasserstoff als Kraftstoff für Hubkolbenmotoren – ein Zukunftskonzept?“ und Dipl.-Ing. Matthias Bork von Opel präsentierte „Perspektiven von Brennstoffzellen für mobile Anwendungen“, wobei er folgende Kriterien für einen künftigen Markterfolg ausmachte: „Fahrzeuge, die mit einem Brennstoffzellensystem arbeiten, müssen in allen Kategorien mit einem Verbrennungsmotorantrieb konkurrieren können, vor allem jedoch in Bezug auf Sicherheit, Leistung, Beförderungskapazität, Komfort und Kosten. Diese Anforderungen bilden den Hintergrund für eine erfolgreiche Markteinführung.“ Zero Or Near Zero Emissions? – Schadstoffemissionen versus CO2


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