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/ 12 Verbrauch und Emissionen 120 g CO2/km – Wo bleiben Fahrspaß und Kosten? Im Jahre 2008, in dem AVL ihr 60-Jahr-Jubiläum feierte, wurde die „Motor & Umwelt“-Tagung bereits zum zwanzigsten Mal veranstaltet. Zentrales Thema der Jubiläumstagung, die seit 2003 in der Helmut List Halle stattfindet, war die Herausforderung an die Automobilindustrie, Fahrzeuge mit geringem CO2-Ausstoß zu entwickeln, die dem Fahrer dennoch Fahrspaß bieten und dabei gleichzeitig leistbar bleiben. Die Tagung spannte einen breiten thematischen Bogen, der mit dem Vortrag „Mobilität und Nachhaltigkeit – ein Widerspruch?“ von Dipl.-Ing. Wolfgang Hatz (Volkswagen AG) seinen Anfang nahm und mit dem „Beitrag des Gesamtfahrzeugs zur CO2-Absenkung“ von Dipl.-Ing. Herbert Demel (Magna International Europe AG) seinen Abschluss fand. Im Zentrum der Tagung standen innovative Motorenkonzepte und Technologien zur CO2-Senkung, das Thema Downsizing wurde in mehreren Vorträgen aufgenommen. Dipl.-Ing. Dirk Borrmann von der Ford-Werke GmbH kam in seinem Vortrag mit dem Titel „Gasoline DI Downsizing: Herausforderungen auf dem Weg zum attraktiven Antriebssystem“ zu dem Schluss, dass „Downsizing als zentrale Maßnahme der Strategie zur Senkung der CO2-Emission sinnvoll ergänzt werden (kann), durch weitere thermodynamische Brennverfahrenselemente, wie geschichteter magerer Teillastbetrieb, und in weiterer Folge Hochlastbetrieb mit gekühlter Abgasrückführung. (...) Downsizing- Motoren werden nicht mehr als Variante von Saugmotoren entwickelt, sondern von Grund auf an die aufgeladenen Verhältnisse angepasst“. Breiter Raum wurde bei der 20. „Motor & Umwelt“-Tagung dem Thema Hybridisierung gewidmet. Von Seiten AVLs präsentierte Dr. Robert Fischer das Parallelhybrid Demonstrationsfahrzeug „AVL Turbohybrid“ auf Basis eines BMW 320i. Dazu wurde ein 1,6-l- Ottomotor mit Direkteinspritzung und Abgasturboaufladung mit einer milden Hybridisierung (15 kW E-Motor) kombiniert und hinsichtlich Verbrauch und Fahrbarkeit optimiert. Der „AVL Turbohybrid“ nutzt die Overboostfähigkeit des Turbomotors für eine zusätzliche Nachlademöglichkeit und kann so die erforderliche Batteriekapazität gegenüber einem Saugmotor verringern. Im Vergleich zu einem Referenzantrieb mit einem 2-l- Otto-Saugmotor mit variabler Ventilsteuerung konnte der „AVL Turbohybrid“ eine Verbrauchssenkung von circa 24 Prozent (NEDC) darstellen, wobei Fahrperformance und subjektiver Fahrspaß sich als besser erwiesen, als im Referenzfahrzeug. Prof. Dr.-Ing. Günter Hohenberg (TU Darmstadt) und Prof. Dr.-Ing. Ferit Küçükay (TU Braunschweig) beleuchteten das „CO2-Potenzial im Kundenbetrieb durch intelligente Hybrid-Betriebsstrategie“. Dabei sahen sie u.  a. in der Vernetzung des Antriebsstrangs „mit allen verfügbaren Informationen aus dem 3FParameterraum (Fahrer, Fahrzeug und Fahrumgebung)“ ein Potenzial zur Kraftstoffeinsparung: „Eine intelligente, vorausschauende Betriebsstrategie reagiert auf sich ändernde Fahrzustände a priori, indem sie diese durch die Sensorik der Fahrerassistenzsysteme erkennt oder durch das erkannte Fahrerverhalten mit hoher Wahrscheinlichkeit prädiziert. Im NEFZ lässt sich das CO2-Potenzial der vorgestellten intelligenten Betriebsstrategie mit 23,6 % quantifizieren.“ 2008 Oben: Dipl.-Ing. Wolfgang Hatz, Generalbevollmächtigter der Volkswagen AG. Unten: Der „AVL Turbohybrid“. Wolfgang Hatz, Herbert Demel, Dirk Borrmann, Ferit Küçükay, Yves Dubreil, Wolfgang Reik


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