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F O C U S 5 Fotos: Coverfoto und Bild Seite 7 - © Steyr. Fotos Aufreißer, Seiten 4, 6, 8, 9 - Gerhard Langusch. ‹F.›: Herr Klauser, die Landtechnik Marken Steyr und Case IH, zu denen auch Magirus Lohr gehört, haben ihren Sitz in St. Valentin. Was war der Grund dafür, St. Valentin zur Europazentrale zu ernennen? Gilt Österreich als besonders attraktiver Standort für den Landtechnik-Markt oder ist es die österreichische Produktionsqualität gewesen, die eine entscheidende Rolle spielte? ‹Andreas Klauser (A.K.)›: Der Grund dafür ist eine Kombination aus verschiedensten Themen. Das eine war natürlich, dass die Steyr Traktoren in St. Valentin seit fast 70 Jahren produziert werden. Ein anderer Grund bestand darin, dass wir über einen sehr gut entwickelten Engineering- Bereich verfügen und aus logistischer Sicht optimal aufgestellt sind. Ein weiterer Faktor war natürlich der Standort selbst, genauer der Großraum Steyr, Linz und Wels – Städte, die mit ihren Hochschulen und mit ihrer Lehrlingsausbildung überzeugen. Das alles waren Gründe und Faktoren dafür, warum wir uns dazu entschieden haben, die Europazentrale nach St. Valentin zu verlegen. ‹F.›: Herr Huber, welchen Stellenwert nimmt Forschung und Entwicklung bei Steyr und Case IH ein und inwiefern lässt sich sagen, dass die beiden Marken dadurch gestärkt werden? ‹Christian Huber (C.H.)›: Forschung und Entwicklung ist für Steyr und Case IH eine ganz wichtige Prämisse. Das war auch ein ausschlaggebender Grund, warum sich ein internationaler Konzern um den Betrieb Steyr bemüht hat. Wir schöpfen unser Know-how von starker Innovationskraft. Ich darf erinnern, dass Steyr einer der ersten Betriebe war, der die innovative CVT-Technologie, das Stufenlosgetriebe, entwickelt und in einen Landmaschinentraktor eingebaut hat, was es früher in dieser Form nicht gab. Zudem sind auch die alpinen Schwerpunkte, die wir gesetzt haben, etwas, das aus dem Bereich F&E entstanden ist. Dazu gehören beispielsweise die elektronisch geregelten Fronthubwerke, die zu mehr Geräteentlastung, beste Bodenschonung und maximale Effizienz verholfen haben. Zu dieser Innovationskraft tragen die Landwirte der österreichischen Regionen bei, da sie teilweise im Bereich Engineering ihre Ausbildung absolviert haben, das nötige Know-how besitzen und von unseren Kunden lernen zu verstehen, was ihre Bedürfnisse sind. ‹F.›: Steyr ist Österreichs beliebteste Traktormarke. Doch es ist sicher mehr als nur der rot-weiß-rote Anstrich, dem dieser Erfolg zu verdanken ist. Was zeichnet die Steyr Traktoren so aus? ‹A.K.›: Steyr Traktoren haben eine lange Tradition. Diese lange Tradition stellt zwar keine Erfolgsgarantie für die Zukunft dar, bildet jedoch eine stabile Basis. Weitere Erfolgsfaktoren sind die Qualität und die abgestimmten Modelle für den österreichischen Markt, genauer gesagt abgestimmt für den deutschsprachigen Raum, wie Süddeutschland, Schweiz und Norditalien. Diese Märkte haben eines gemeinsam: Landwirte möchten ihre Spezifikationen genau definiert haben und stellen sehr spezifische Anforderungen an die Maschinen, die sie benötigen. Zudem möchten Landwirte in diesen Märkten keine Produkte „von der Stange“, sondern individuell auf sie abgestimmte Maschinen, was der Marke Steyr hilft und, wie Herr Huber bereits angesprochen hat, schwerpunktmäßig hier entwickelt wird: In der Region für die Region. ‹C.H.›: Was macht den Steyr Traktor aus? Steyr Traktoren werden von Österreichern für Österreicher gebaut. Das spiegelt sich auch in der Forschung und Entwicklung wider. Das Engineering Center im Werk in St. Valentin ist zwar nicht die Zentrale von CNH Industrial, diese befindet sich in Modena, Italien. Unser Engineering Center hier im Werk ist aber nichtsdestotrotz ein ganz wichtiger Zweig für das Gesamtunternehmen, für alle alpingedachten Traktoren, die über einen sehr hohen Komfort verfügen. Auch das CVT-Stufenlosgetriebe und die alpinen Ausführungen sind Technologien, die Steyr für das Gesamtunternehmen mitgebracht hat. ‹F.›: Wie wird sich der Traktormarkt in den nächsten zwei bis drei Jahren entwickeln? ‹A.K.›: Er wird meiner Ansicht nach nicht weiter wachsen, sondern sich auf diesem Niveau, das er schon 2015 hatte und 2016 haben wird, stabilisieren. Der Trend hin zu Hochleistungsmaschinen, die auch vielseitig einsetzbar sind, wird weiterhin aufrecht bleiben. Mit dieser Traktorkategorie ist beispielsweise der Steyr Terrus CVT gemeint. Der Grund dafür liegt darin, dass eben sehr oft zwei Traktoren mit 70 bis 80 PS durch einen Traktor mit 240 PS ersetzt werden und weil es auch die Arbeitskräfte nicht mehr gibt. Die ältere Generation geht in Pension, wodurch


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