Die Integration eines neuartigen Lenksystems in eine bestehende Fahrzeugarchitektur ist eine komplexe Herausforderung, die umfassendes Know-how und neue Sicherheitskonzepte erfordert.

Das Gesamtsystem stets im Fokus
Die Entwicklung muss mit dem Fokus auf Gesamtfahrzeugebene Top-down erfolgen. Aus der systemischen Betrachtung werden sämtliche funktionalen, sicherheitsrelevanten und Softwarefunktionen abgeleitet.
Funktionale Sicherheit (FUSI)
Was passiert, wenn Komponenten eines Steer-by-Wire-Systems ausfallen? Wie kann man sicherstellen, dass die Lenkung weiterhin funktioniert? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt der Entwicklung eines funktionalen Sicherheitskonzepts sowie der Gestaltung eines redundanten Lenksystems.
Komplexe Elektronik und Software
Die fehlerfreie Funktion des Lenksystems erfordert eine gründliche Validierung von Software, Komponenten und des Systemverbunds. Dieser Prozess ist zeitintensiv und erfordert fundiertes System Know-how, um höchste Zuverlässigkeit sicherzustellen.
Das optimale Lenkgefühl
Wie kann für Steer-by-Wire Systeme ein natürliches Lenkgefühl trotz fehlender mechanischer Verbindung erzeugt werden? Die Lösung liegt in Funktionen, die dem Fahrer Rückmeldungen über die Radbewegungen und der anliegenden Kräfte geben.
Diese Funktionen sind das Resultat einer umfangreichen Entwicklung, welche abgesichert, getestet, kalibriert und validiert wird, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen.

Die Grundlage für die Entwicklung eines optimalen Lenkgefühls bilden Benchmarking-Daten. Wir analysieren bestehende Referenz-Fahrzeuge und Lenksysteme, um die maßgebenden Parameter zu erfassen, und entwickeln Ihr System mit einem klaren Fokus auf diese Zielvorgaben.
Dabei legen wir zunächst Testfälle fest, bei denen ein gutes Lenkgefühl spürbar wird. Mit modernstem Equipment führen wir die festgelegten Fahrmanöver durch, sammeln umfassende Daten und erstellen daraus präzise Steering Reference Modelle.
Diese Modelle simulieren verschiedene Eigenschaften des gesamten Lenksystems und liefern entscheidende Inputs für die Systementwicklung. Das Software-Modell bildet alle relevanten Parameter, wie Reibung und Dämpfung, ab, wodurch bereits zu frühen Entwicklungszeitpunkten ein hoher Reifegrad erreicht wird.
In unserem Funktionsarchitektur-Konzept bestimmen wir die benötigten Funktionen und das zugehörige Systemlayout, um schließlich zur optimalen Zielfunktion zu gelangen.
Dank unserer durchgängigen Methodik und dem Systems-Engineering-Ansatz machen wir die Entwicklung effizienter, schneller und kostengünstiger.
Gezieltes Frontloading
Durch den Einsatz neuester, virtueller Entwicklungstools in Verbindung mit unserer durchgängigen Methodik können Sie frühzeitig fundierte Entscheidungen treffen und Entwicklungszeit einsparen.
Sehr hohe Reifegrade
Bereits in der virtuellen Entwicklungsphase erreichen wir sehr hohe Reifegrade. Diese ermöglichen uns, Funktionalitäten und begleitende Sicherheitskonzepte in einem sicheren Umfeld ohne Hardware-Prototypen zu entwickeln.
Driver-in-the-Loop: Der Fahrer im Fokus
Um das Lenksystem so früh wie möglich zu validieren, nutzen wir drei verschiedene Fahrsimulatoren. In diesen Umgebungen kann das Lenkgefühl optimiert und die Software für die spätere Integration vorkalibriert werden, wodurch Entwicklungszeit gespart wird.
Objektivierung des Lenkgefühls mit AVL-DRIVETM
Unser bewährtes Entwicklungswerkzeug AVL-DRIVETM ermöglicht eine präzise und objektive Bewertung des Lenkgefühls in der realen als auch in der virtuellen Entwicklungsumgebung. So behalten wir das gewünschte Lenk- und Fahrverhalten stets im Blick, definieren entsprechende Entwicklungs- und Verbesserungsziele und validieren diese effektiv.
Steering Reference Model
Das mithilfe von AVL-DRIVETM generierte physikalische Lenkmodell ermöglicht es uns, die Ziellenkungseigenschaften Ihres Lenksystems genau zu bestimmen, und dient als Grundlage für eine effiziente Systementwicklung mittels Systems Engineering.
Kundenspezifische Whitebox-Software
Auf Wunsch bieten wir Ihnen Whitebox-Software an. Sie haben die Möglichkeit, diese gemeinsam mit uns oder eigenständig weiterzuentwickeln und nach Ihren Bedürfnissen anzupassen.
Systementwicklung ohne physischen Prototyp
Mit unserem DiL-Ansatz entwickeln wir Ihr Lenksystem präzise nach Normvorgaben, wobei der Fahrsimulator das Fahrzeug ersetzt. Die einzelnen Komponenten werden auf einem separaten Hardware-in-the-Loop (HiL)-Prüfstand getestet. So können wir das gesamte Fahrzeug virtuell abbilden und bestehende Systeme optimieren – sei es auf Komponenten- oder Software-Ebene.
Innovative Funktionsentwicklung
Profitieren Sie von unserem Fachwissen, um neue Funktionen auf Grundlage eines bestehenden Systems zu entwickeln. Wir unterstützen Sie dabei, Ihre Ziele auf Fahrzeugebene zu erreichen und die Funktionalität zu maximieren.
Umfassende FuSi-Services
Funktionale Sicherheit – einfach, sicher und ergebnisorientiert: Unser Service deckt alle Aspekte ab und reicht von der Konzept- und Serienentwicklung bis hin zur System- und Fahrzeugvalidierung.
Konzeptentwicklung
- Analyse von Gefahren und Risiken (ASIL-Klassifizierung)
- Fehlermöglichkeits- und Einfluss-Analyse, Fehlerbaum-Analyse
- Prototypische Sicherheitskonzepte
- Entwicklung von funktionalen Sicherheitskonzepten
- Simulationsbasierte Konstruktionsunterstützung
- Sicherheits-/Lieferantenmanagement
Systementwicklung
- Technisches Sicherheitskonzept
- Modellierung, Entwurf und Vorkalibrierung von Sicherheitsmechanismen
Sicherheitstests
- Testplanung/-management
- Analyse von Flottendaten
Ganzheitliche Lenkungsentwicklung
Wir konzipieren Gesamtsysteme, welche auf Basis von einzelnen Hardware- und Software-Komponenten entwickelt werden. Durch den funktionsbasierten Entwicklungsansatz bei AVL liegt der Schwerpunkt bei einer Systementwicklung auf der Definition von Funktionen und der Ableitung einer präzisen Software für die Komponenten eines Steer-by-Wire-Systems.