
powertrain engineering
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Hohe Performance bei niedrigen Systemkosten
stehen bei den Batteriesystemen von AVL
im Vordergrund.
DIE ELEKTRIFIZIERUNG DER NUTZFAHRZEUGE WIRD
NICHT EINFACH WIE EIN PENDEL VON KONVENTIONELLEN
ANTRIEBEN AUF REIN ELEKTRISCH UMSCHLAGEN,
VIELMEHR WIRD SICH DIESES BEI VERSCHIEDENEN
ABSTUFUNGEN DER ELEKTRIFIZIERUNG EINSCHWINGEN …
LUKAS WALTER,
Executive Vice President Commercial Powertrain Systems bei AVL
Interessant ist hier vor allem, wie
sich die Antriebslandschaft im
Nutzfahrzeugbereich in naher Zukunft
weiterentwickeln wird. „Die
Elektrifizierung der Nutzfahrzeuge
wird nicht einfach wie ein Pendel
von konventionellen Antrieben
auf rein elektrisch umschlagen“, so
Lukas Walter, Executive Vice President
Commercial Powertrain Systems
beiAVL. „Vielmehr wird sich
dieses bei verschiedenen Abstufungen
der Elektrifizierung einschwingen,
wie den 48-Volt-Mild-Hybrid
aber auch Dedicated Hybrids. Im
Großen und Ganzen wird die intelligente
Kombination der Technologien
die gewinnbringendste
Lösung sein.“ Denn selbst wenn
der rein elektrische Antrieb vor
allem im Light- und Medium-Duty-
Bereich gerade sehr vorangetrieben
wird, stellen sich Hersteller laut
Lukas Walter schon jetzt die Frage,
ob dieser langfristig die passende
Lösung sein wird. „Obwohl derzeit
viel in den rein elektrischen Antrieb
investiert wird, glauben wir, dass
es mittelfristig sehr gute Hybridlösungen
geben wird, die die besten
Eigenschaften in einer Lösung vereinen.
Dabei rückt auch der Aspekt
der Well-to-Wheel-Betrachtung in
den Vordergrund, der ein entsprechend
optimiertes Antriebsportfolio
für Nutzfahrzeuge erfordert“,
ergänzt Walter.
DIE INVESTITION IN
DAS NUTZFAHRZEUG
OPTIMAL NUTZEN
Gerade im Nutzfahrzeugbereich ist
höchstmögliche Produktivität ein
zentraler Bedarf der Endkunden.
Hier besteht auch ein großer Vorteil
der Elektrifizierung, da LKWs
mit elektrischem Antrieb aufgrund
ihrer geringen Lärmbelästigung auch
nachts für Liefertätigkeiten eingesetzt
werden können. Das hat eine
erheblich positive Auswirkung auf
die Produktivität und Wirtschaftlichkeit.
In vielen Applikationen ist Produktivität jedoch mehr eine Frage der Reichweite,
des Gewichts, der Kosten und des Bauraumvolumens. „In manchen
Applikationen würde ein rein elektrischer Antrieb zu sinnlosen Lösungen
führen, die für den Endkunden untragbar wären“, erklärt Schreier. „Deshalb
ist es besonders wichtig, stets zu differenzieren und zu bewerten, für
welche Applikation welche Technologie auch Sinn macht.“ Ein Nebeneffekt
dieser Differenzierung sei allerdings auch eine erhebliche Erweiterung
der Technologievarianten, die die Hersteller in Sachen Komplexität
und Variantenvielfalt unter Druck setzen.
Hier bietet AVL den entscheidenden Mehrwert: mit dem Fokus auf Modularität
und Skalierbarkeit. „In unseren Konzepten sind modulare, skalierbare
Lösungen ein zentraler Punkt“, so Schreier. „Wir versuchen stets,
Komponenten und Subsysteme weitestgehend zwischen den Anwendungen
wiederverwenden zu können, um so die Produktstückzahl zu erhöhen
und die Produktkosten
zu minimieren. Das ist gerade für Kunden mit
einem großen Produktportfolio ein wichtiger Schritt, um die Total Cost
of Ownership noch weiter optimieren zu können“.